Einmal mit Olaf in diesem Auto unterwegs zu sein

Geposted von prorallye am 20. Juni 2014 Kommentare deaktiviert

Fangen wir am besten gaaanz von vorne an.

RallyeprinzessinOlaf´s fahrerisches Können „an der Grenze der Physik“ in der Opel Astra-Ära, beeindruckte mich schon sehr. Später war er im  Mitsubishi EVO unterwegs und durch einen Ausfall bei der Rallye lernten wir uns kennen.

Bei diesem Ausfall hatte er sich Zeit genommen, und erklärte mir, wie er sein Gebetbuch schreibt.

Damals habe ich alles an Informationen von ihm aufgesogen und konnte es selbst  bei meiner ersten gefahrenen Rallye anwenden.

Über diese Zeit bis heute ist eine kleine Freundschaft entstanden und als er dann im  Porsche unterwegs war, wuchs  in mir der Wunsch  „einmal mit Olaf in diesem Auto unterwegs zu sein“ . Das wäre genau mein Ding !

 

Mein Freundeskreis habe ich oft in Sachen Rallye förmlich zu getextet. Und immer wieder von Olaf und Alex erzählt.

Natürlich auch, dass man beim Team Dobberkau eine Mitfahrgelegenheit im Porsche oder im Subaru Impreza WRC buchen kann.

Meine Freunde haben dann gesagt „Red nicht nur – mach es doch endlich und verschiebe nicht laufenend !!“ .

Also gesagt getan: Prorallye.de angeklickt – Fahrt gebucht – Geld überwiesen und PENG kam die Antwort von Olaf und Alex, dass sie sich darauf freuen.

Die Vorfreude stieg von Tag zu Tag mit dem Näherkommen des Shakedowns der Rallye Thüringen 2014 in Pößneck.

Und dann war es soweit: Es kam Christi Himmelfahrt und somit der Tag der Tage für mich. Die Begrüßung am Shakedown war wie immer sehr herzlich. Die Zeit bis zur Fahrt verbrachte ich mit dem Team, was auch wie jedes mal wenn ich sie traf gut drauf war.

Mein Wunsch, mit als Letzter zu fahren wurde auch erfüllt. Olaf war die Strecke schon mehrfach gefahren, und er wurde dementsprechend auch schneller, als zum  Anfang. Das wollte ich unbedingt auskosten und genießen. Meine Erwartungen sollten bei weitem übertroffen werden. Was ich zu diesen Zeitpunkt noch nicht einmal erahnen konnte.

Obwohl ich selber schon an Rallyes teilgenommen habe, kam die Frage in mir hoch, wie gravierend wird wohl der Unterschied zwischen einem Gruppe-H-Golf II, den ich selber fahre, und einem Porsche GT3 sein??

Vorweggenommen – der Unterschied ist einfach der blanke Wahnsinn und die Jungs aus Zuffenhausen können wirklich super Autos bauen.

 

Nun war es soweit: Ich bekam von Alex den Overall und in mir kam das Gefühl hoch, als wenn die eigene aktive Zeit wieder losgeht.

Jetzt noch ein Gespräch in Sachen Auschrieb mit Alex speziell zum Shakedown.

Ich dachte so bei mir“ Wow das sind ein paar schöne Kurven drin“ .

Dann hörte ich von weitem schon das Donnern des 6-Zylinder Boxermotors und wusste, dass Olaf in der Nähe war.  Ab da ging alles sehr schnell.

Den Overal hatte ich ja schon an.  Nun bekam ich den Helm und fädelte mich in den Porsche ein.

Anschnallen – kurzer Check der Gegensprechanlage, – noch ein Bild für die persöhnlichen  Memoiren, -Gang rein und los ging es!!!

Ein Gefühl von innerer Aufregung, Neugier und Zufriedenheit erfüllte meinen Körper von den Haaren bis in die Zehenspitzen.

Wir waren unterwegs  zum Start!

Ein super Gefühl kann ich Euch sagen. Aber auch dieses Gefühl sollte ja noch übertroffen werden.

Wir unterhielten uns während der Fahrt und alle meine Fragen wurden von Olaf beantwortet. Der 6-Zylinder Boxersound spielte zur Untermalung sein Lied.

Da hatte ich auch noch keine Ahnung das aus dem ruhigen Lied der absolute Rock and Roll erwachen wird.

Selbst wenn ich jetzt in diesem Moment daran denke bekomme ich gleich wieder Putenpelle (auch Gänsehaut genannt).

Kurz vor uns startete Ruben Zeltner.  Als Ruben wie eine Rakete losrauschte sagte Olaf „Hat der denn einen Nachbrenner gezündet?“ Ich schaute ihn überrascht an und darauf Olaf „Das können wir auch!“  Oh ja dachte ich gleich kommt das wovon ich immer und immer wieder geredet habe.

Nun noch schnell den Papierkram mit dem Starter erledigt und die Tür klappt zu.

Dann kam von Olaf nur noch  „Jetzt genieße die Fahrt!“ und der Starter zählte 5 – 4 – 3 – 2 – 1.

Der Motor heulte auf und aus dem ruhigen Lied was er vorhin spielte wurde dann  der Rock and Roll  und schon flogen wir förmlich über den Asphalt !!!

Die Beschleunigung und das Verzögern des Porsches ist mit Worten nicht zu beschreiben – man muss es einfach selber erleben.

Die Gangwechsel sind bei dem Sequentiellen Getriebe ein Augen und Ohrenschmaus. Von dem Sound des Boxers kann man sowieso  Süchtig werden. Aber ich denke mit dieser Sucht kann an sehr gut leben.

Das fahrerische Können von Olaf beeindruckte mich wieder sehr. Kurven wurden gecuttet, es ging voll über die Kuppe und das leichte Abheben des Porsches war einfach  „total geil“.

Die Fans an der Strecke, das Blitzlichtgewitter und diese Geschwindigkeit sind wie schon gesagt nicht mit normalen Worten zu beschreiben.

Nach der Zieldurchfahrt fragte mich Olaf „… und, wie war’s???“. Ich sagte: „UNBESCHREIBLICH“ und er antwortet „Am besten wohl gleich nochmal???“. Natürlich habe ich JA gesagt!!!  Wäre ja auch doof von mir gewesen es nicht zu tun.

Auf der Fahrt zum Service war eine unbeschreibliche Atmosphäre im Auto. Alles, was bei mir an Glücksgefühlen, Emotionen oder wie auch immer man es nennen will,   ist  alleine durch diese Fahrt freigesetzt worden.

Der Spruch „Nur fliegen ist schöner“ hat für mich persönlich nach dieser Fahrt an Bedeutung verloren.

Was mich auch faszinierte, war der Gedanke daran, wie macht es Alex bei dieser Geschwindigkeit das Gebetbuch perfekt zu lesen. Denn erst, wenn man in solch einem Auto sitzt und die Geschwindigkeit selbst erlebt, kann man nur erahnen was  die Beiden in dem Auto bei jeder Rallye abliefern. Kompliment an Euch.

Diese Fahrt werde ich nie vergessen und ich würde gerne ein ähnliches Gefühl auf Schotter erleben aber dann mit Allradantrieb.

Im Servicepark angekommen muss ich wohl Alex förmlich ein Loch in den Bauch gefragt haben wegen der Sache mit dem Gebetbuch.

„ Sorry Alex !!!  Aber Ihr seit selber daran Schuld“

Ihr beide habt jetzt den von mir schon abgeschriebenen Rallyevirus in mir wieder zum Leben erweckt.  Dafür schon mal vielen Dank!  Und in meiner Garage wird wieder das Licht angehen.

An der Grenze der PhysikIch habe sogar völlig verpeilt den Overall wieder auszuziehen. Aber dadurch ist ein schönes Bild von uns Dreien entstanden.

Das Wochenende in Pößneck wurde zu guter letzt dann noch ungewollt vom Team komplettiert.

Im Parc Fermé konnte Alex das Team telefonisch nicht erreichen. ( Danke Jungs das Ihr nicht ans Telefon gegangen seit)  Und so konnte ich dieses Mal die Fahrt vom Parc Fermé zum Servicepark  mit den beiden übernehmen.

Na ja, sicher nicht sooo schnell wie auf einer Wertungsprüfung aber wir Drei wissen ja warum ich langsam fahren musste . Zwinker zu Olaf !!!

Was will man also mehr?? Super Wetter – super Team – super Rallye und zu guter Letzt die Siegerehrung. Alles war Top.

Ich kann nur sagen, wer etwas für diesen Sport übrig hat, sollte es einmal machen und sich auf einen heißen Sitz im Rallyeauto setzen. Und lasst Euch sagen, selbst Rückenschmerzen lassen sich kurzzeitig wie von Geisterhand kurieren. ;-)

 

Danke Olaf – Danke Alex – Danke an das super Team!!

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