22.09.2011 – Der Tag, an dem ein Traum wahr wurde

Geposted von prorallye am 2. Oktober 2011 Kommentieren

Es war ein Tag, eigentlich genau so wie alle anderen. Doch knapp 2,2 Kilometer und ungefähr 1,5 Minuten veränderten diesen Tag enorm. Ort des Geschehens war Piesbach im Saarland. Einen Tag vor dem Ereignis habe ich noch mit Olaf telefoniert und er meinte: “Ja, das geht alles klar, wir treffen uns um 20 Uhr morgen in Piesbach am Sportplatz.” Ich wusste nicht wirklich, was mich genau dort erwartet – woher auch, wenn man noch nie in einem Rallyeauto gesessen hat. Was ich jedoch schon im Vorhinein wusste, dass ein roter Porsche 996 GT3 RS und das ProRallye-Team von Alex und Olaf mich erwarten.

In Piesbach angekommen meldete ich mich kurz bei Alex und dem Team, musste mich aber aufgrund weiterer Mitfahrer noch ein wenig gedulden. Olaf war anscheinend nur zu langsam unterwegs, dass er seinen Zeitplan nicht einhalten konnte :P. Jedes Mal, als Olaf wieder in den Service-Park kam und den nächsten einlud, steigerte sich die Aufregung und das Adrenalin in mir. Langsam, aber sicher häuften sich die SMS-Nachfragen meiner Freunde, wann ich denn endlich drin sitze und ob ich die “Kotztüte” dabei hätte.

Endlich rief Alex dann nach mir und ich durfte schon mal in den Rennoverall schlüpfen. Dann war es endlich soweit! Olaf kam ein weiteres Mal in den Service–Park. Nun war das Warten vorbei, es hieß: “MITTENDRIN statt NUR DABEI!” Eingestiegen, angeschnallt und ans Mikro verkabelt war ich von der Außenwelt abgeschnitten. Schon der Sound des Porsche beim Anfahren war überwältigend und versetzte mich in eine andere Welt.

2011 Saarland-Rallye

2011 Saarland-Rallye

Die Strecke vom Service bis zum Start nutzten wir für einen kurzen Smalltalk über technische Daten, Erwartungen an die Rallye usw.. Olaf meinte: “Frag mir einfach Löcher in den Bauch, alles was dich interessiert.” Doch in dem Moment fiel mir auf: “Wo waren die ganzen Fragen hin, die ich vorher hatte???.” Vor totaler Faszination – weniger vor Aufregung – hatten sich meine Fragen in Luft aufgelöst, so überwältigend war allein das Gefühl in diesem Auto neben diesem so berühmten Fahrer der Rallyeszene zu sitzen.

Am Start angekommen gaben Olaf und ich uns noch einmal die Hand, da wir, wie er immer so schön sagt, “im selben Boot” sitzen. Und dann standen wir auch schon vor dem Marshall, der uns das Startzeichen gab. Plötzlich sagte Olaf: “Noch 10.” Mir rutschte das Herz in die Hose, die Finger der Marshalls wurden immer weniger, der Motor heulte auf und los ging es mit Vollgas in die erste Kurve. Nach der Kurve fing Olaf das ausschlagende Heck elegant ab und leitete schon mit der Handbremse die nächste 90 Grad Kurve ein. In einem Höllentempo ging es über einen Feldweg, schmaler als eine Straßenhälfte. Als ich kurz auf den Tacho schaute, traute ich meinen Augen nicht. 200 km/h!!!

Dann ging es durch mehrere schnelle Schikanen, als Olaf plötzlich voll auf der Bremse stand und ich nur noch Wald und Bäume vor und neben mir sah. In dem Geschwindigkeitsrausch sah es aus wie eine Sackgasse. Eigentlich hatte ich mich schon mit dem Baum vor mir angefreundet, jedoch zog Olaf gekonnt die Handbremse, ließ das Heck des Porsche perfekt am Rande des Feldweges entlang gleiten und weiter ging´s mit voller Beschleunigung in Richtung Ziel.

Durch das Ziel durch herrschte erstmal Stille im Auto bis Olaf fragte: “Na wie wars?” Ich war so begeistert, dass ich nur ein leichtes “Wooow” aus mir rauspressen konnte, so atemberaubend war die Fahrt. Hätte man mich jedoch in dem Moment ohne Helm und Sturmhaube gesehen, wäre meine Faszination vor lauter Grinsen nicht zu übersehen gewesen.

Und dann ging es auch schon zurück in den Service-Park. Und à propos “Zeitplan nicht einhalten”: Ich nehme alles zurück, was das Langsam-Fahren in Verbindung mit Olaf betrifft. *Grins* Die Fahrt war so geil, dass ich auf der Rückfahrt keine ordentlichen Sätze aus mir herausbrachte. Jedoch war dann auch der Service-Park wieder erreicht und Aussteigen war angesagt, obwohl ich keinerlei Probleme mit weiteren Runden gehabt hätte.

EIN RIESENGROßES DANKESCHöN AN DAS PRORALLYE-TEAM, besonders an ALEX und OLAF, dass Ihr mir diesen Traum erfüllt habt. Noch nie war ich von einer Sache so begeistert wie von dieser Mitfahrt. Es war nur geil, geil, geil! Macht weiter so wie bisher!

Viel Glück und Erfolg auf den weiteren Rallyes und hoffentlich auf ein Wiedersehen im Porsche

Liebe Grüße aus dem Saarland

Tobias

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